Museum am Modersohn-Haus:
Am 15. Oktober 1997 wurde das Museum am Modersohn-Haus eröffnet.
Das Ehepaar Sigrun und Wolfgang Kaufmann hatten vier Jahre zuvor das ehemalige Wohnhaus von Otto Modersohn und Paula Becker-Modersohn erworben.
In einem modernen Anbau ist heute hier eine umfangreiche Kunstsammlung der ersten Worpsweder Malergeneration zu sehen, deren Grundstock der Galerist Bernhard Kaufmann gelegt hat.
Obere Ausstellungshalle:
In der grosszügigen oberen Ausstellungshalle befinden sich Gemälde der ersten Worpsweder Malergeneration. Es sind die Gründer der Worpsweder Künstlerkolonie, drei von ihnen, Fritz Mackensen, Otto Modersohn und Hans am Ende haben 1889 gemeinsam in Worpswede den ersten Winter verbracht. Carl Vinnen, Fritz Overbeck und Heinrich Vogeler schlossen sich ihnen später an.
Untere Ausstellungshalle:
In der unteren Ausstellungshalle befinden sich weitere Bilder der Gründer der Künstlerkolonie, sowie in einer Vitrine die Urkunde und ein Foto der Goldmedaille, die Fritz Mackensen 1895 für sein Gemälde "Gottesdienst im Moor" in der Jahresausstellung von Kunstwerken aller Nationen im Münchner Glaspalast erhalten hat.
Weiterhin befindet sich in der unteren Ausstellungshalle das Heinrich Vogeler-Kabinett, in dem eine Übersicht über dessen Schaffen von der Jugendstilzeit bis zu seinem stilistischen Umbruch nach dem ersten Weltkrieg zu sehen ist.
Hervorzuheben sind die Skizzenblätter, eine Sammlung von Zeichnungen, die Vogeler während seiner Reisen durch die Sowjetrepubliken angefertigt hat. Als Buchform sind sie im Shop erhältlich.
Shop im Foyer:
Der Museumsshop bietet eine große Auswahl von Kunstkarten und gerahmten, veredelten Kunstdrucken an.
"Heinrich Vogelers - Reiseskizzen - Album" sowie weitere Publikationen können erworben werden.
Das ehemalige Wohnhaus von Otto Modersohn und Paula Modersohn-Becker:
Im September 1897 kauft Otto Modersohn das Haus in der Hembergstrasse um dort mit seiner ersten Frau Helene und seiner Tochter Elsbeth, die im August 1898 geboren wurde, zu leben. Helene stirbt in diesem Haus im Juni 1900 an Tuberkulose.
Knapp ein Jahr später zieht dort Paula Becker ein und schrieb an ihren Verlobten Otto Modersohn: "Ganz billige, altmodische kleingeblümte Tapetenproben habe ich auch schon, darauf werden goldenen Rahmen schön aussehen." Eine kleingeblümte Tapete "ziert" das Zimmer im ehemaligen Wohnhaus, und noch heute ist die Atmosphäre von damals zu spüren.
So befinden sich dort neben originalen Gegenständen des Künstlerpaares Paulas Schreibtisch, ihr Stuhl und ihre Sitzbank, ebenso ein Engelleuchter an der Decke sowie die mit kleinen Spiegeln versehenen Vorhänge und ihr Hirtenteppich, die sie aus Paris mitbrachte.
Am 20. November 1907 stirbt Paula, gerade 31 Jahre alt, an einer Embolie kurz nach der Geburt ihrer Tochter Mathilde. Otto Modersohn zieht 1908 nach Fischerhude und verkauft das Haus 1920.
1993 erwarben das Ehepaar Sigrun und Wolfgang Kaufmann das ehemalige Wohnhaus. In zwei modernen Anbauten befindet sich hier seit 1997 die Bernhard Kaufmann Sammlung, zu der auch 21 Gemälde von Paula gehören.
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