Die Künstlerhäuser Worpswede entstanden 1971 als Atelierwohnungen des gemeinnützigen Atelierhaus Vereins unter der Leitung des Grafikers Martin Kausche und waren die ersten ihrer Art in der Bundesrepublik Deutschland. Sie waren als Lebens- und Arbeitsräume für internationale zeitgenössische Künstler der Sparten bildende Kunst, Musik und Literatur konzipiert. Von 1996 bis 2009 wurden sie mit den Ateliers der Barkenhoff Stiftung gemeinsam betrieben. Über 450 Künstler waren seitdem zu Gast und erhielten bis Ende 2009 Stipendien des Landes Niedersachsen. Unter den Stipendiaten befanden sich viele renommierte Künstlerinnen und Künstler wie Lili Fischer, Yuri Leiderman, Dan Perjovschi, Katharina Sieverding, Kurt Drawert, Egill Saebjoernsson, Daniel Knorr, Terry Fox oder Nairy Baghramian.
Im Jahre 2009 fiel die Entscheidung, die Ateliers des Barkenhoff zu Museumsräumen umzubauen, und das Land beendete die Stipendienförderung in Form von Bargeld. Die Künstlerhäuser Worpswede e.V. sind in der Folge eine Phase der Aktualisierung durchlaufen und bieten heute, international gut vernetzt, Künstlern Projekt-basierte Aufenthalte und Workshops an. Heute sind neben Einzelkünstlern aller Spaten auch Gruppen und Akademieklassen zu Besuch. So hat sich am Rande des Dorfes ein neues Zentrum der Kunstproduktion entwickelt, das zeitgenössische Impulse in den Worpsweder Museumsbetrieb entwickelt und das Dorfleben erfrischend bereichert.
Die Ateliers sind zwischen 50 und 110 qm gross, zweckmäßig eingerichtet und bieten einen großen Garten mit freiem Blick in die Natur und den weiten Horizont. Im Sommer 2016 entstand in einem Bauworkshop mit internationalen Friewilligen ein neues Gruppenforum als Holzskelettbau neben den Ateliers. Dieses weit sichtbare Symbol des Worpsweder Aussenkontaktes wird für Workshops, Veranstaltungen und oft spontan entstehende Ausstellungen genutzt.